Freitag, 7. September 2012

Internationale Vergleichsstudie: Kindesschutzsysteme

Ein internationaler Vergleich der “Good Practice” aus fünf Ländern (Australien, Deutschland, Finnland, Schweden und Vereinigtes Königreich) mit Schlussfolgerungen (nicht nur) für die Schweiz.

In diesem Bericht werden vor allem die Hauptanreize zur Entwicklung von Kindesschutzsystemen identifiziert und wird auf folgende Punkte eingegangen:
  • Prävalenz und Auswirkungen von Kindesmisshandlung (wissenschaftlicher Imperativ), 
  • die Notwendigkeit, in Kinder zu investieren (wirtschaftlicher Imperativ), 
  • Kinderrechte (rechtlicher Imperativ), 
  • Ländervergleich von Kindeswohl (moralischer Imperativ). 
Des Weiteren wird aufgezeigt, dass moderne Kindesschutzsysteme auf zwei Richtungen abzielen. Einerseits soll in Situationen mittels fähigem Notfallsystem interveniert werden, wo eine Krise bereits statt gefunden hat, und andererseits sollen die gefährdesten Bevölkerungsteile identifiziert und mit Präventivmassnahmen versorgt werden, so dass es nicht zum Einsatz des Notfallsystems kommen muss.  Das Befahren beider Gleise ist notwendig und beide Zielrichtungen tragen zum Kindesschutz bei.

Die meisten Kinder und Familien werden von den allgemeinen und zielgerichteten Massnahmen zur Verbesserung des Kindeswohls und zum Schutz vor negativen Einflüssen profitieren. Dennoch müssen auch tragfähige und effiziente Sondermassnahmen eingesetzt werden können, um sicherzustellen, dass die verletzlichsten Kinder in der Gesellschaft unmittelbaren und wirksamen Schutz erhalten.

Eine Hauptfunktion besteht in der Schaffung einer ausgewogenen Palette von Gesetzen und Programmen, die zwar lokal variieren kann, aber auf durchdachten und abgesprochenen Grundsätzen und Standards fusst, und klare Richtlinien und Zuständigkeiten aufweist. Die Empfehlungen der Studie (für die Schweiz) stützen sich folglich auf solche Standards und Idealvorstellungen.

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Schweizerischer Fonds für Kinderschutzprojekte: Studie Kindesschutzsysteme - Ein internationaler Vergleich der “Good Practice” aus fünf Ländern (Australien, Deutschland, Finnland, Schweden und Vereinigtes Königreich) mit Schlussfolgerungen für die Schweiz.
7.9.12  [Letzte Aktualisierung  7.9.12] Das Vorarlberger Bloghaus verlinkt interessante Weblogs.

Lohnt sich ein Download? Ein Blick auf den Inhalt
Vorwort: Muriel Langenberger 2
Vorwort: Jachen C. Nett 3
Inhalt 4
Abbildungsverzeichnis 6
1 Einführung 7
1.1 Zielsetzungen 7
1.2 Forschungskonzept und Einschränkungen 7
1.3 Mitarbeitende: Kernteam und Expertengruppe 8
1.4 Übersicht über die Haupterkenntnisse 8
2 Kindesschutz in der Schweiz: Beschreibung des kulturellen, politischen und rechtlichen Rahmens 13
2.1 Einführung 13
2.2 Wissenswertes über die Schweiz 13
2.2.1 Politisches System 14
2.2.2 Demografie 15
2.3 Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz 17
2.3.1 Wirtschaftliche Verhältnisse 17
2.3.2 Erziehungswesen 19
2.3.3 Sterblichkeit und Gesundheitsrisiken für Kinder 22
2.3.4 Probleme in Bezug auf die elterliche Aufsicht und den wachsenden Einfluss der elektronischen Medien 25
2.3.5 Indikatoren für Kindesmisshandlung und Vernachlässigung 27
2.4 Verfassungs- und Gesetzesgrundlagen des Kindesschutzes 31
2.4.1 Internationales Recht und Bundesverfassungsrecht 32
2.4.2 Schweizerisches Zivilgesetzbuch 33
2.4.3 Strafrecht und Opferhilfegesetz 38
2.4.4 Jugendstrafgesetz 42
2.5 Perspektiven für die Institutionen des Kindesschutzes 45
2.5.1 Rolle der Kantonen und der Gemeinden 45
2.5.2 Rolle der Institutionen des Bundes 47
2.5.3 Die Rolle des dritten und des privaten Sektors 50
2.5.4 Berufliche Ausbildung von Sozialarbeitern im Kinderschutzbereich 52
2.6 Aktuelle Entwicklungen in der Kindesschutzpolitik 54
2.6.1 Aktuelle Gesetzesänderungen und Initiativen auf nationaler Ebene 54
2.6.2 Kindesschutz in der öffentlichen Wahrnehmung 58
Rechtliche Quellenangaben 61
Literaturverzeichnis 62
3 Länderübergreifende Untersuchungen guter Praxis und daraus abgeleitete Empfehlungen 68
3.1 Einleitung 68
3.2 Bestimmung der Hauptauslöser für den Aufbau von Kindesschutzsystemen 69
3.2.1 Verbreitung und Auswirkungen von Kindesmisshandlung: Die wissenschaftliche Notwendigkeit 69
3.2.2 In Kinder investieren: Die ökonomische Notwendigkeit 70
3.2.3 Kinderrechte: Die rechtliche Notwendigkeit 70
3.2.4 Ländervergleiche: Die moralische Notwendigkeit 71
3.3 Ziele moderner Kindesschutzsysteme 715
3.4 Merkmale der Entwicklung von Kindesschutzsystemen 74
3.4.1 Anfängliche Entwicklungen: Reaktionen der Gesellschaften auf Kinderbedürfnisse 74
3.4.2 Folgeentwicklungen: Reaktionen der Regierungen auf Kinderbedürfnisse 75
3.4.3 Kürzliche Entwicklungen: Kindesschutzsysteme 77
3.5 Governance in heutigen Kindesschutzsystemen: Vergleiche und Empfehlungen 80
3.5.1 Die Bedeutung von Kindesschutz 81
3.5.2 Die Rolle von Zentral- / Bundes- / Landesregierungen: Gesetzgebung und Strategie 81
3.5.3 Empfehlung 1: Ständiger Ausschuss auf nationaler Ebene 84
3.5.4 Rolle und Zuständigkeiten lokaler Behörden, Nichtregierungsorganisationen und privater Anbieter 84
3.5.5 Empfehlung 2: Kindeswohlausschüsse 85
3.6 Verbindende Merkmale heutiger Kindesschutzsysteme: Vergleiche und Empfehlungen 86
3.6.1 Beziehungen zwischen der Zentral- bzw. Bundesregierung und den Länder-
/Teilstaaten-/Kantonsregierungen 86
3.6.2 Beziehungen zwischen Bund und Kantonen und Freiwilligen und privaten Anbietern 87
3.6.3 Empfehlung 3: Sozialarbeiterteams 88
3.6.4 Verhältnisse zwischen Fachleuten 88
3.6.5 Empfehlung 4: Fallbesprechungsmeetings 89
3.6.6 Meldepflicht 89
3.6.7 Empfehlung 5: Professionelle Kindesschutzausbildung 90
3.6.8 Sozialarbeit als Beruf 90
3.6.9 Empfehlung 6: Förderung der Sozialarbeit 91
3.6.10 Beziehungen zwischen Fachleuten und Familien 92
3.6.11 Beziehungen zwischen Fachpersonen und Kindern 93
3.6.12 Empfehlung 7: Familienpartizipation 93
3.7 Angebote und Massnahmen in modernen Kindesschutzsystemen: Vergleiche und Empfehlungen 94
3.7.1 Kontinuität der Angebote und Massnahmen 94
3.7.2 Empfehlung 8: Überprüfung der Angebote und Massnahmen 96
3.7.3 Ausarbeitung von Leitfäden und Richtlinien 96
3.7.4 Empfehlung 9: Begleitende Unterstützung für Kindesschutzaufgaben 96
3.7.5 Ausarbeitung von Beurteilungsmethoden 97
3.7.6 Empfehlung 10: Zweistufiges Beurteilungssystem 98
3.7.7 Ausarbeitung von Interventionsmethoden 99
3.7.8 Empfehlung 11: Überprüfung der Methoden 100
3.7.9 Kinder unter staatlicher Obhut 100
3.7.10 Empfehlung 12: Überprüfung der staatlichen Obhut 102
3.7.11 Empfehlung 13: Nationales Kindes- und Jugendschutzregister 102
3.7.12 Messen der Systemeffizienz 103
3.7.13 Empfehlung 14: Messen von Leistungen und Ergebnissen 104
3.8 Schlussfolgerung 105
3.8.1 Basisstufe: Governance in modernen Kindesschutzsystemen 107
3.8.2 Zwischenstufe: Verbindende Elemente moderner Kindesschutzsysteme 107
3.8.3 Erweiterte Stufe: Angebote und Massnahmen moderner Kindesschutzsysteme 107
Literaturverzeichnis 110
Appendix: Country Studies 111
1 Child protection in the United Kingdom by Trevor Spratt 117
2 Child protection in Australia by Leah Bromfield 156
3 Child protection in Finland by Johanna Hietamäki 188
4 Child protection in Sweden by Lina Ponnert 232
5 Child protection in Germany by Heinz Kindler 265

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