Dienstag, 6. Dezember 2011

Studie: EUROPA muss sich für mehr Lesekompetenz anstrengen


In Europa können 20 Prozent der 15-Jährigen und viele Erwachsene nicht richtig lesen. Eine von der Europäischen Kommission veröffentlichte Studie zeigt auf, was 31 europäische Länder (die EU-Mitgliedstaaten PLUS Island, Liechtenstein, Norwegen und die Türkei) unternehmen, um die Lesekompetenz zu verbessern, und wo noch Nachholbedarf besteht. Die Studie macht deutlich, dass die meisten Länder zwar Fortschritte bei der Entwicklung von Alphabetisierungsstrategien erzielt haben, dass diese Strategien jedoch häufig nicht ausreichend auf besonders gefährdete Gruppen – etwa Jungen, Kinder aus benachteiligten Familien und Kinder mit Migrationshintergrund – ausgerichtet sind.

Ziel. Bis 2020 soll der der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit schlechter Lesekompetenz von 20 Prozent auf unter 15 Prozent verringert werden – dies haben die Bildungsminister der EU festgelegt. Bislang haben erst Belgien (Flämische Gemeinschaft), Dänemark, Estland, Finnland und Polen diese Zielvorgabe erreicht.

Strategien. Allerdings gibt es keine Universalstrategie, die garantiert zum Erfolg führt. Wissenschaftler sprechen sich vielmehr für eine Kombination mehrerer Strategien zur Verbesserung des Leseverständnisses aus. Dieses kann auch durch kollaboratives Lernen und Diskussionen mit anderen Lernenden weiter verbessert werden, was insbesondere schwachen Lesern zugute kommt. Zwar haben die meisten Länder Zielvorgaben für das Leseverständnis festgelegt, doch oftmals mangelt es in den nationalen Leitlinien an breit angelegten Strategien, vor allem für die Sekundarstufe I.

Eurydice. Das Eurydice-Netz stellt Informationen und Analysen zu den europäischen Bildungssystemen und -strategien bereit. Seit 2011 besteht es aus 37 nationalen Eurydice-Stellen mit Sitz in allen 33 Ländern, die am EU-Programm für lebenslanges Lernen teilnehmen (EU-Mitgliedstaaten, Island, Kroatien, Liechtenstein, Norwegen, Schweiz und die Türkei). Geleitet und koordiniert wird das Netz von der Exekutivagentur Bildung, Audiovisuelles und Kultur (EACEA) in Brüssel, die auch die Studien ausarbeitet und verschiedene Online-Ressourcen bereitstellt.

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