Der aktuelle WeltRisikoBericht führt uns plastisch vor Augen, dass Umweltzerstörungen im globalen Maßstab zunehmend auch zu einer direkten Gefahr für die Menschen werden. Denn wo Hänge entwaldet sind, wo schützende Riffe, Mangroven und Feuchtgebiete degeneriert oder sogar komplett verschwunden sind, treffen Naturgewalten mit ungleich größerer Wucht auf die bewohnten Gebiete.
Zerstörte Umwelt trägt wesentlich zur Erhöhung des Katastrophenrisikos bei. Das zeigt der WeltRisikoBericht 2012, den das "Bündnis Entwicklung Hilft" vorgestellt hat. Die Bilanz für die Dekade 2002 bis 2011 ist alarmierend: 4.130 Katastrophen, mehr als eine Million Tote und ein wirtschaftlicher Schaden von mindestens 1,195 Billionen US-Dollar.
Der Bericht enthält den WeltRisikoIndex, den das Institut für Umwelt und menschliche Sicherheit der Universität der Vereinten Nationen (UNU-EHS), Bonn in Kooperation mit dem Bündnis erarbeitet hat. Der Index berechnet für 173 Länder weltweit das Risiko, Opfer einer Katastrophe als Folge eines Naturereignisses zu werden. Mit einem Wert von 36,31 Prozent ist demnach das Risiko für eine Katastrophe im pazifischen Inselstaat Vanuatu am größten. Malta und Katar haben mit einem Prozentsatz von 0,61 bzw. 0,10 Prozent das geringste Risiko weltweit.
Europa. Von den europäischen Ländern sind neben den Niederlanden auch Griechenland, Serbien und Albanien aufgrund ihrer Erdbeben- und Dürregefährdung in der höchsten Gefährdungsklasse verzeichnet. In dem 173 Staaten umfassenden Index steht Österreich auf dem wenig gefährdeten Platz 135, besser gar Deutschland mit dem 146. Platz und die Schweiz mit dem 157. Risikoplatz.
Bündnis Entwicklung Hilft. Das "Bündnis Entwicklung Hilft" wird bei Katastrophen und in Krisengebieten aktiv, um vor Ort akute und langfristige Hilfe zu leisten. Das Bündnis ist ein Zusammenschluss der fünf Hilfswerke Brot für die Welt, medico international, Misereor, terre des hommes und Welthungerhilfe.
MORE ...
WeltRisikoBericht 2012
Lohnt sich ein Download? Ein Blick auf das Inhaltsverzeichnis
1. Katastrophenrisiko, Umweltzerstörung und globale Nachhaltigkeitspolitik . Seite 5
Peter Mucke
2. WeltRisikoIndex 2012: Konzept, Aktualisierung und Ergebnisse Seite 11
Torsten Welle, Jörn Birkmann, Jakob Rhyner, Maximilian Witting, Jan Wolfertz
2.1 Konzept und Aufbau des WeltRisikoIndex Seite 12
2.2 Aktualisierung und Modifikation der Indikatoren Seite 16
2.3 Risikobewertung 2012 auf globaler EbeneSeite 18
3. Schwerpunktthema: Umweltzerstörung und Katastrophen Seite 27
3.1 Risikofaktor Umweltzerstörung Seite 28
Torsten Welle, Michael W . Beck, Peter Mucke
3.2 Küstenlebensräume und Risikominderung Seite 32
Michael W . Beck, Christine C . Shepard
3.3 Agrotreibstoffe, Landraub und Erdrutsche Seite 42
Katja Maurer
3.4 Umweltzerstörung, Armut und Katastrophenrisiko
auf der internationalen Agenda Seite 48
Jens Martens
4. Reduzierung des Katastrophenrisikos – Baustein globaler Nachhaltigkeitspolitik Seite 57
Peter Mucke, Jens Martens, Katrin Radtke
Anhang Seite 63
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen