Freitag, 29. Juli 2011

Absichtserklärung: Freiwilligenarbeit sozial absichern

Polnische Ratspräsidentschaft möchte Freiwilligenarbeit zertifizieren und sozial absichern.

In der Krise muss Freiwilligenarbeit für vieles herhalten: für die Beschäftigungs- und Sozialpolitik, für Chancengleichheit, Sozialfürsorge, Bildung und Jugend, Kulturpolitik, Regionalpolitik, Forschung und Entwicklung, Sport und Gesundheitspolitik, Umweltschutz, Verbraucherschutz, Humanitäre Hilfe und Entwicklungspolitik. Und wenn man ehrlich ist, dann war dies auch schon vor der Krise so.

Selbstverständlich bilden gemeinnützige Vereinsarbeit, Engagement in NGOs und Freiwilligenarbeit Mobilitäts- und Bildungschancen, in denen neue Kompetenzen und Koopaeration erfahren werden können. Viele dieser (neuen) Erfahrungen können sicher auch beschäftigungsrelevante Kenntnisse hervorbringen und später auch auf dem Arbeitsmarkt sich als nützlich erweisen. Freiwilligenarbeit kann bezahlte Beschäftigung nicht ersetzen und darf nicht zum preiswerten Ersatz der Sozialpolitik werden. Die Schritte der Polnischen EU-präsidentschaft können daher auch endlich eine diskussion darüber auslösen, was Freiwilligenarbeit leisten kann und soll und was sie nicht sein darf: Die (Selbst-)Ausbeutung der Akteure des Gemeinschaftswesen.

Entwurf. In dem  Entwurf einer Ratsentschließung für den Rat für Beschäftigung, Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz, den die polnische Ratspräsidentschaft erstellt hat, ruft der Rat  auf, Freiwilligenarbeit sozialpolitisch abzusichern.

Mitgliedstaaten und EU-Kommission sollen den Wert von Freiwilligenarbeit "als eine Form der nicht formalen und informellen Bildung fördern, die dazu beiträgt, neue Fähigkeiten und Kompetenzen in jedem Alter und in jeder sozialen Gruppe hervorzubringen."

Dafür, so eine Idee, soll ein einheitliches Rahmenwerk zur Anerkennung professioneller Qualifikationen und Kompetenzen, die man durch Freiwilligenarbeit erlangen kann, aufgestellt werden – vergleichbar mit dem Europass oder dem Youthpass. Die Kommission soll ein Weißbuch mit einheitlichen Maßnahmen zur Verbesserung der Freiwilligentätigkeit in Europa erstellen. Außerdem soll sie ein Indikatorensystem erarbeiten, mit dem die Rolle der Freiwilligenarbeit innerhalb relevanter EU-Politikbereiche bewertet und verglichen werden kann.

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