Nichtformale Bildung. Der Begriff "nichtformale Bildung" entsteht aus der Abgrenzung von der "Formellen Bildung": die "formelle" Bildung wird an Schulen und Ausbildungsinstitutionen vermittelt und ist meistens durch Prüfungszeugnisse "beweisbar". Unter "nichtformaler Bildung" versteht man dagegen den Prozess der Aneignung von zusätzlichen Fähigkeiten und Qualifikationen, die NICHT im Rahmen von Schulen erlernt werden, sondern zum Beispiel durch die Erfahrungen, die Jugendliche durch ihre Mitarbeit in Vereinen, Jugendorganisationen oder anderen NGOs, sammeln.
Jugendbeschäftigungsgarantie. Die Anerkennung nicht formaler Bildung soll zur Erwerbsfähigkeit beitragen. Zu einer "Jugend-Beschätigungs-Garantie" wollen sich die EU-Mitgliedsländer jedoch nicht durchringen. Die EU- Kommission hatte sich in einer Mitteilung vom 15. September 2010 in diesem Punkt eine so genannte „Jugend-Garantie“ gewünscht, ein Anrecht für jeden Jugendlichen in der EU, spätestens vier Monate nach Schulabgang eine Erwerbstätigkeit aufnehmen oder eine Bildungsmaßnahme nutzen zu können. Damit ist sie nun am Widerstand der Mitgliedsländer gescheitert. Lazlo Andor, Kommissar für Beschäftigung und Soziales war darüber enttäuscht und drückte seine Hoffnung aus, "dass die Mitgliedstaaten bereit sein werden, diese Position in naher Zukunft zu revidieren und vergleichbare Maßnahmen einzuführen."
Rat für Beschäftigung. Der Rat für Beschäftigung, Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz, kurz. BeSoGeKo (englisch Employment, Social Policy, Health and Consumer Affairs Council, EPSCO) ist eine Formation des Rats der Europäischen Union, in der etwa viermal jährlich die für diese Politikbereiche zuständigen Minister der Mitgliedstaaten der EU zusammentreten. Diese Ministerinnen und Minister für Beschäftigung, Sozialpolitik, Gesundheit und Verbraucherschutz in der Europäischen Union nahmen auf ihrer Ratssitzung 20. Juni 2011 Schlussfolgerungen zur Förderung der Jugendbeschäftigung an.
Vor dem Hintergrund der Strategie Europa 2020 erörterte der Rat die Situation der Jugendlichen auf den europäischen Arbeitsmärkten. Eine Jugendarbeitslosigkeit von im Schnitt 20,8 Prozent, prekäre Arbeitsverhältnisse und ein gleichzeitig drohender Fachkräftemangel kennzeichnen die Lage. Vor allem junge Menschen mit unzureichender Berufsausbildung, Schulabbrecher oder Jugendliche aus marginalisierten und benachteiligten Milieus sind gefährdet.
Erstmalig fordert der Rat nicht nur eine Verbesserung der formalen Bildungs- und Ausbildungssysteme, sondern auch eine bessere Anerkennung nicht formaler Bildung, „damit die Ungleichgewichte zwischen Qualifikationsangebot und Arbeitsmarktbedürfnissen verringert werden können.“ Im Klartext: Nicht formale Bildung soll die Schlüsselkompetenzen bringen, die Arbeitgeber häufig schmerzlich vermissen.
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- Förderung der Jugendbeschäftigung im Hinblick auf die Verwirklichung der Ziele der Strategie Europa 2020 - Schlussfolgerungen des Rates - Rat der Europäischen Union, Brüssel, den 20. Juni 2011 (23.06) 11838/11
- Rat "Beschäftigung, Sozialpolitik, Gesundheit und Verbraucherschutz"
16.7.11 [Letzte Aktualisierung 24.9.12] Das Vorarlberger
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