Samstag, 31. März 2012

Dickmachende Weichmacher: EU muss endlich verantwortlich handeln!

Die Belastung des Menschen durch synthetisch hergestellte Chemikalien wie Bisphenol A, Weichmacher oder Flammschutzmittel kann zu Fettleibigkeit und Diabetes führen. Das ist das Ergebnis einer Studie. Die EU darf nicht hinter dem generellen wissenschaftlichen Konsens und den Entscheidungen in Kanada zurückbleiben, wo bereits gehandelt wurde, und muss eine umgehende Revision ihrer Entscheidung zu BPA nach dem  Vorsorgeprinzip vornehmen. 

In Alltagsprodukten wie Plastikspielzeug, Elektrogeräten, PVC-Böden und Konservendosen sind die gefährlichen Chemikalien enthalten. Sie gelangen über die Atemluft, die Haut oder die Nahrung in den Körper. Bisher wurden sie vor allem mit Störungen der Sexualfunktionen in Verbindung gebracht. Die neue Studie, die fast 240 Untersuchungen zusammenfasst, zeigt deutlich, dass auch hormonelle Schadstoffe zu den Ursachen von Übergewicht und Diabetes gehören.

Die Belastung des Menschen durch synthetisch hergestellte Chemikalien wie Bisphenol A, Weichmacher oder Flammschutzmittel kann zu Fettleibigkeit und Diabetes führen. Das ist das Ergebnis einer Studie der englischen Umweltorganisation ChemTrust, die der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) in Berlin zeitgleich mit einer Veröffentlichung in London und Brüssel vorstellte.
Eine jetzt vorgelegte Literaturstudie, die fast 240 Untersuchungen zusammenfasst, zeige deutlich, dass zu den Ursachen von Übergewicht und Diabetes auch hormonelle Schadstoffe gehören, sagte Sarah Häuser, Chemie-Expertin beim BUND.
"Die Belastung mit Chemikalien wie Bisphenol A im Mutterleib hat bei Versuchstieren zu einer späteren Gewichtszunahme und einer erhöhten Insulinresistenz geführt. Damit besteht die Gefahr, dass beim Menschen Diabetes ausgelöst wird. Angesichts dieser Erkenntnis muss die Bundesregierung dafür sorgen, dass die Chemikalien-Belastung vor allem für empfindliche Gruppen wie schwangere Frauen und Kinder minimiert wird. Weichmacher und Bisphenol A müssen durch sichere Alternativen ersetzt werden", sagte Häuser. Eine bessere Regulierung dieser Chemikalien würde sich in einer besseren Lebensqualität für die Betroffenen und in massiven finanziellen Einsparungen im Gesundheitssystem auszahlen.

Die Zahl der unter Diabetes und Fettleibigkeit leidenden Menschen habe in den letzten Jahrzehnten weltweit massiv zugenommen, so Häuser. Während sich der Trend zu Übergewicht und Fettleibigkeit in den Industrieländern in den letzten Jahren auf einem - viel zu hohen Niveau - eingependelt habe, werde für Diabetes eine weitere Steigerung der Erkrankungen prognostiziert. Deutschland gehöre mit einer Diabetes-Rate von neun Prozent zu den am stärksten betroffenen Ländern in Europa.

Professor Gilbert Schönfelder, Toxikologe am Institut für Klinische Pharmakologie und Toxikologie der Charité Berlin:
 "Die Diabetes- und Fettleibigkeitsraten haben weltweit epidemische Ausmaße angenommen. Als Ursachen dafür werden bisher in erster Linie falsche Ernährung und Bewegungsmangel gesehen. Neue Studien zeigen aber, dass die Belastung mit hormonellen Schadstoffen einen wichtigen und bisher unterschätzten Anteil daran haben könnte. Deshalb müssen die Vorsorgemaßnahmen ausgebaut werden. Hormonell wirksame Chemikalien dürfen vor allem nicht in die Körper von Kindern, aber auch nicht in die von Erwachsenen gelangen."
MORE ...


31.3.12/

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen