Donnerstag, 19. Juli 2012

793 Millionen Erwachsene Analphabeten

Anlässlich des Welttages der Alphabetisierung am 8. September forderte die UNESCO mehr Engagement für Menschen, die nicht lesen und schreiben können. 

Weltweit gibt es etwa 793 Millionen erwachsene Analphabeten. Über die Hälfte von ihnen leben in den vier bevölkerungsreichsten Ländern der Erde: China, Indien, Bangladesch und Pakistan. Fast zwei Drittel der Analphabeten weltweit sind Frauen.

Funktioneller Analphabetismus. Analphabetismus ist auch eine Herausforderung für Industriestaaten. In Deutschland können nach einer im Jahr 2011 veröffentlichten Studie der Universität Hamburg etwa 2,3 Millionen Menschen zwar einzelne Wörter lesend verstehen oder schreiben, nicht jedoch ganze Sätze. Damit sind mehr als vier Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung gar in Deutschland von Analphabetismus betroffen.

Österreich. Selbst in Österreich können - ausgehend von UNESCO-Schätzungen - trotz Schulpflicht rund 300.000 erwachsene Österreicher nicht ausreichend lesen und schreiben, nach anderen Schätzungen sollen es gar 600.000 sein. Dadurch sind sie von wesentlichen Bereichen des Lebens ausgeschlossen. So stellt vor allem die Gruppe der funktionellen Analphabeten ein Problem dar. Für diese Menschen sind trotz Absolvierung der Pflichtschule Zeitungs- und Buchtexte so wenig verständlich wie chinesische Schriftzeichen. Sie trauen sich allerdings nur selten, sich zu deklarieren und Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Weltdekade der Alphabetisierung. Die Vereinten Nationen haben für den Zeitraum 2003 bis 2012 die Weltdekade der Alphabetisierung ausgerufen. Die von der UNESCO koordinierte Dekade hat das Ziel, die Analphabetenrate bei Erwachsenen um die Hälfte zu reduzieren - von etwa 860 Millionnen Analphabeten im  Jahr 2000 auf etwa 400 Millionen im Jahr 2015. Festgelegt wurde dieses Ziel im Jahr 2000 von 164 Ländern auf dem Weltbildungforum von Dakar.


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