Mittwoch, 3. Oktober 2012

Millionen Mädchen wird Bildung verwehrt

Mädchen und Frauen haben beim Zugang zu Bildung immer noch das Nachsehen. Dies geht aus dem neuen Bericht “Make it right: Ending the crisis in girls‘ education“ der Global Campaign for Education (GCE) und RESULTS hervor. Die Global Campaign for Education (GCE) ist ein Bündnis von Entwicklungsorganisationen und Bildungsgewerkschaften und in mehr als 120 Ländern aktiv. 
  • Weltweit besitzen 796 Millionen Erwachsene keine grundlegenden Lese- und Schreibkompetenzen. Fast zwei Drittel davon sind Frauen. 
  • In Äthiopien, Burkina Faso, Mali und Niger können weniger als 25Prozent der erwachsenen Frauen lesen und schreiben. In Bangladesh, Pakistan, Marokko, Jemen und Mauretanien sind es weniger als 50 Prozent. 
  • Im Schnitt verbleiben Mädchen in Afrika südlich der Sahara 7,6 Jahre in der Schule, Jungen hingegen 9 Jahre. Mädchen armer Familien in ländlichen Gebieten verbleiben im Schnitt nur 1,9 Jahre in einer Schule. 
  • In 47 von 54 Ländern in Afrika haben Mädchen nur eine 50Prozent-Chance eine Primarschule abzuschließen. 
  • In Eritrea werden nahezu 2/3 aller Mädchen nicht eingeschult. 
  • Im Tschad erreicht nur eins von drei eingeschulten Mädchen die 5. Klasse.  
  • In Mauretanien beendet nur eins von 10 eingeschulten Mädchen die Primarschule. 
  • In Afghanistan sind nur 20Prozent der Studierenden Frauen.  
Zwar sind die Einschulungsraten für Mädchen in den vergangenen Jahren stark angestiegen, doch noch immer zwingen Armut, die Gefahr sexueller Gewalt und frühe Verheiratung Mädchen dazu, die Schule vorzeitig abzubrechen. In einigen Regionen der Welt beendet nur eines von zehn eingeschulten Mädchen die Grundschule.

Armut ist nach wie vor größtes Bildungshemmnis. Mädchen armer Familien müssen oft im Haushalt oder in der Landwirtschaft mitarbeiten, um das Überleben der Familie zu sichern. Oft können Eltern die Kosten für Schuluniformen und Lernmaterialien nicht aufbringen. Selbst wenn gebührenfreie Schulangebote vorhanden sind, fehlt es häufig an weiblichen Lehrkräften und angemessenen sanitären Anlagen für Mädchen.

Frühe Verheiratung raubt Mädchen Chancen auf Bildung. Frühe Verheiratung zwingt Mädchen dazu, die Schule zu verlassen. Der beste Schutz davor ist es, den Mädchen gute Bildungsangebote zur Verfügung zu stellen. In Mosambik sind Mädchen, die eine Schule besuchen, zu 50 Prozent weniger gefährdet, vor dem 18 Lebensjahr verheiratet zu werden. Länder wie die Demokratische Republik Kongo, Ägypten, Indien, Irak, Nigeria oder Pakistan setzen das Recht auf Bildung für Mädchen nicht um, so der Bericht. In Afrika südlich der Sahara beenden weniger als 50 Prozent der Mädchen die Grundschule. Auch in einigen asiatischen Ländern haben es Mädchen schwer: 41 Prozent der Mädchen in Pakistan und 30 Prozent in Indien können die Grundschule nicht abschließen.
 
Die Verfasser des Berichts fordern Regierungen armer und reicher Länder auf, die Ungleichgewichte anzugehen, und Mädchen und Frauen eine faire Chance auf Bildung zu ermöglichen. Gebührenfreier Unterricht und mehr Sicherheit beim Schulbesuch sind dazu nötig. Diskriminierung und Stigmatisierung von Mädchen im Unterricht müssen beendet werden. Dafür müssen starke Bildungssysteme aufgebaut werden. Die Gebergemeinschaft muss arme Länder dabei unterstützen.

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Make it right: Ending the crisis in girls‘ education
15.7.11/[Letzte Aktualisierung  5.10.12] Das Vorarlberger Bloghaus verlinkt interessante Weblogs.

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