Der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) zeigt sich entsetzt über interne Pläne der Europäischen Kommission, die Förderung für den ländlichen Raum im Rahmen der EU-Haushaltsverhandlungen drastisch zu kürzen oder gar zu streichen. NABU-Präsident Olaf Tschimpke kritisiert, dass die im Agrarhaushalt mit 13 Milliarden Euro jährlich ohnehin schon knapp bemessenen Mittel für die ländliche Entwicklung der einzige Bereich seien, in dem echte Leistungen der Landwirtschaft für die Gesellschaft honoriert würden. Dem stünden 55 Milliarden Euro im Jahr an vielfach umweltschädlichen Direktzahlungen gegenüber, von denen vor allem große Intensivbetriebe profitieren würden.
Der NABU appelliert an die deutsche Bundeskanzlerin Merkel, sich bei Kommissionspräsident José Manuel Barroso für deutliche Korrekturen einzusetzen. „Wer wie die Bundesregierung einerseits auf einen knappen EU-Haushalt besteht und andererseits der industriellen Landwirtschaft nicht wehtun will, muss sich nicht wundern, dass die Kommission nun diejenigen schröpfen will, die sich nicht wehren können“, so Tschimpke weiter.
Die ländliche Entwicklung als sogenannte „zweite Säule“ der EU-Agrarpolitik stellt die Grundlage einer nachhaltigen Entwicklung im ländlichen Raum dar und trägt entscheidend zum Erhalt der biologischen Vielfalt sowie zur Förderung einer naturverträglichen Landwirtschaft bei. Würden Barrosos Pläne Realität, wäre dies eine Katastrophe für die ländlichen Räume und würde die Bemühungen für mehr Natur- und Umweltschutz in der Kulturlandschaft um Jahrzehnte zurückwerfen.
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Weniger Geld für ländliche Entwicklung
[Letzte Aktualisierung 21.7.11]
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