Die UNESCO-Generalkonferenz in Paris hat in einer Resolution gefordert, die Ingenieurausbildung stärker am Leitbild der nachhaltigen Entwicklung auszurichten.
Damit will die UNESCO verstärkt Ingenieurinnen und Ingenieure bei der Lösung von globalen Problemen einbeziehen. Die Resolution war von Deutschland eingebracht und von 17 Staaten mitgezeichnet worden, darunter Frankreich, Südkorea, USA, Kenia und Honduras.
Die Resolution ruft dazu auf, sich mit Reformen der universitären Lehrpläne zu beschäftigen, internationale Kooperationen auch zwischen den Entwicklungsländern anzuregen und die Rolle von Ingenieurinnen zu stärken. Die Resolution bekräftigt außerdem die "UNESCO Engineering Initiative", die weltweit Partnerschaften mit Ingenieurverbänden eingehen will. Die Initiative ist ein Beitrag zur UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (2005-2014).
Ingenieurwissenschaften. Die UNESCO beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit den Ingenieurwissenschaften und hat langjährige enge Arbeitsbeziehungen zu vielen Ingenieurverbänden und -instituten.
Das ingenieurwissenschaftliche Programm der UNESCO umfasst viele Initiativen, zum Beispiel TAPE, "Technology for Poverty Eradication". TAPE fördert die Entwicklung kleiner innovativer Firmen. Produkte sind Lehr- und Lernmaterialien wie die CD-Rom "Small is Working: Technology for Poverty Reduction" rund um Firmengründung und mehrere Workshops mit politischen Entscheidungsträgern. TAPE tritt für Armutsbekämpfung auf internationalen Ingenieurstagungen ein. UNISPAR steht für "University-Industry-Science Partnership"; Dieses fördert seit 1993 die Mitwirkung von Universitäten an der Industrialisierung (mehr dazu).
Zudem tritt die UNESCO für die Rolle von Frauen in den Ingenieurwissenschaften ein, begleitet die Entwicklung ethischer Verhaltenskodizes, wirbt für die Bedeutung der Ingenieurwissenschaften, entwickelt Statistiken, Indikatoren, Bildungsstandards und Akkreditierungsrichtlinien. Hinzu kommen die über 30 UNESCO-Lehrstühle in Ingenieurwissenschaften und Technologie (vgl. Übersicht). Sie sind Multiplikatoren für die internationale Zusammenarbeit. 2010 hat die UNESCO den ersten Weltingenieurbericht vorgelegt.
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UNESCO Science Report 2010. Ein aktuelles Bild der Wissenschaft weltweit - Zusammenfassung, deutsch, pdf., 32 S.
UNESCO Report Engineering: Issues, Challenges and Opportunities for Development, pdf.
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