Freitag, 17. August 2012

Sprichst du Politik? - Handlungsempfehlungen für Politik, Medien und Bildung

“Vielleicht so eine ganze Partei mal zur Sendung mit der Maus schicken, dass die da was erläutert. Weil – manche Begriffe sind doch einfach irreführend.”  
Zitat aus der Befragung zur Studie

Die Wahlbeteiligung sinkt seit Jahren, Parteien haben Nachwuchsprobleme. Wieso gelingt es nicht mehr, die Jugendlichen für politische Themen zu interessieren? Auf der Suche nach Erklärungen und Lösungen erschien ein Blick auf die politische Kommunikation und insbesondere die Sprache der politischen Akteurinnen und Akteure sinnvoll – und zwar aus der Perspektive der Jugendlichen selbst.

Die SPDnahe Friedrich-Ebert-Stiftung beauftragte eine Studie "Sprichst du Politik" welche dieser Frage nachgegangen ist und daraus auch Handlungsempfehlungen gefiltert hat.

Handlungsempfehlungen für den Schnellleser. Die Studie kann als PDF heruntergeladen werden, ist aber auch ganz userfreundlich als Website organisert. Erfahrungsgemäß begnügen sich aber gerade diejenigen, welche sich um diese Frage kümmern sollten mit Überschriften und Schlagworten. Und so sollen hier ihnen entgegengekommen werden, nicht ohne die Ermahnung sich der Studie doch intensiver zu nähern.
  1. Die Botschaft an die PolitikerInnen  lautet, sinngemäß: Redet so, dass wir euch verstehen. Legt das Manuskript beiseite, und sprecht in eurer Alltagssprache, direkt, offen und unkompliziert. Ein Appell an alte rhetorische Tugenden zur Rettung der Debattenkultur – und ein Appell an die Politikerinnen und Politiker, die freie Rede zu wagen und sich nicht hinter dem anonymen “WIR” eines Parteiapparates und sorgfältig vorformulierten Zeilen zu verstecken.
  2. Die Botschaft an die Medien lautet, sinngemäß: Übernehmt nicht die Floskeln der Politikerinnen und Politiker, sondern helft uns, zu verstehen, was dahinter steckt. In der Medienkritik der Schüler/innen ist auch ein Appell an eine andere Debattenkultur enthalten: Abgelehnt werden ritualisierte Showkämpfe in den Talkshows und (inszenierter) Streit. Aggressivität ist genau das Gegenteil von dem, was die jungen Menschen wollen. Sie haben ein starkes Bedürfnis nach sachlicher Auseinandersetzung und finden, dass inszenierte Streitlust Debatten fruchtlos werden lässt.
  3. Die Botschaft an die Bildungspolitik lautet: Wir wollen mehr Politikunterricht, wir wollen ihn früher, neutraler und praxisnaher. Der Appell lautet: Gebt der heranwachsenden politischen Generation die Möglichkeit, mündige Staatsbürgerinnen und Staatsbürger zu werden. Hier wird das Bild von der Schule als “Schule der Demokratie” aufgerufen.
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Studie "Sprichst du Politik?" zum Download und weitere Informationen
30.6.11  [Letzte Aktualisierung  17.8.12] Das Vorarlberger Bloghaus verlinkt interessante Weblogs.

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