Dienstag, 29. Mai 2012

Verbraucherbarometer: Wo haben es Verbraucher in Europa gut?


Verbraucherbarometer zeigt, wo die Bedingungen für die Verbraucher am besten sind: Die Länder mit den besten Bedingungen für Verbraucherinnen und Verbraucher sind Luxemburg, das Vereinigte Königreich, Dänemark, Österreich, Irland, Finnland, die Niederlande, Belgien, Deutschland, Frankreich und Schweden; sie alle liegen über dem EU-Durchschnitt.

Europäischer Verbrauchergipfels 2012. Aus der anlässlich des Europäischen Verbrauchergipfels 2012 veröffentlichten Frühjahrsausgabe des Verbraucherbarometers geht hervor, dass das Jahr 2011 – nach einem Rückgang im Jahr 2009 – das zweite in Folge war, in dem die Bedingungen für die Verbraucherinnen und Verbraucher in vielen EU-Ländern besser geworden sind.  Der Europäische Verbrauchergipfel ist eine jährlich von der Europäischen Kommission organisierte Veranstaltung. Der Gipfel bringt die wichtigsten Akteure der Verbraucherpolitik zusammen, um praktisch umsetzbare Ergebnisse in einem bestimmten Bereich der Verbraucherpolitik zu erzielen.

Die Lage der Verbraucher wird unter anderem daran gemessen, wie groß ihr Vertrauen in Behörden, Händler und Verbraucherorganisationen, in die Produktsicherheit sowie in die Effektivität der Streitbeilegung und der Abwicklung von Beschwerden ist. Das Barometer zeigt auch, dass die Verbraucher jenseits der Grenzen noch immer nicht so problemlos einkaufen können wie im eigenen Land; dadurch entgehen ihnen eine größere Auswahl und Sparmöglichkeiten (der potenzielle Gewinn würde sich auf 204 Mrd. EUR pro Jahr belaufen).

Das Verbraucherbarometer. Mit dem Verbraucherbarometer wird ermittelt, wie gut (oder schlecht) der Binnenmarkt für die EU-Verbraucher im Hinblick auf Angebot und Preise sowie Schutz von Verbraucherrechten funktioniert. In der Frühjahrsausgabe des Verbraucherbarometers, die der Lage der Verbraucher gewidmet ist, werden die Integration des Einzelhandels und die Verbrauchersituation in den einzelnen Ländern untersucht. Ein Bestandteil dieser Barometer-Ausgabe ist der Verbraucherlage-Index, in den folgende Parameter einfließen: Qualität der Rechtsvorschriften für Verbraucher und Unternehmen; Effektivität der Streitbeilegung und des Umgangs mit Beschwerden; Verbrauchervertrauen in Behörden, Händler, Werbung und Verbraucherorganisationen; Grad des Vertrauens in die Sicherheit der auf dem Markt erhältlichen Produkte. Anhand dieser Daten können die Mitgliedstaaten feststellen, wie sie im Vergleich mit anderen abschneiden. Die Angaben im Barometer beruhen hauptsächlich auf Umfragen bei Verbrauchern und Händlern sowie auf Eurostat-Daten und Informationen aus den Mitgliedstaaten.

Internethandelin Grenzen. Das Barometer bestätigt, dass der Internethandel zwar zunimmt, sich aber nach wie vor weitgehend im Inland abspielt, obwohl die Auswahl und das Sparpotenzial bei grenzübergreifenden Einkäufen durchaus größer sein können. Es sind verstärkte Anstrengungen erforderlich, um die Vorteile eines echten digitalen Binnenmarkts voll auszuschöpfen.

Verbraucherinformation.  Viele Verbraucherinnen und Verbraucher kennen ihre Rechte nicht. EU-weit konnten nur 12 % derer, die sich an der Erhebung beteiligten, Fragen zur Garantie, zu den Bedenkzeiten (Widerrufsrecht) und zum Vorgehen bei Erhalt unbestellter Waren richtig beantworten. Vielen Unternehmen waren ihre gesetzlichen Pflichten gegenüber Verbrauchern nicht klar. Nur 27 % wussten zum Beispiel, wie viel Zeit den Verbrauchern zusteht, um ein mangelhaftes Produkt zurückzugeben.

Betrüger. Immer noch sind illegale Praktiken zu verzeichnen. Seit dem Jahr 2010 hat die Zahl der Verbraucher und Händler zugenommen, die irreführende, täuschende oder sogar betrügerische Werbung und Angebote bemerkt haben; noch größer ist die Zunahme derer, die nicht bestellte Waren erhalten haben.

Lösungsansätze. Dies gibt sieben Jahre nach dem Erlass der Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken zu denken, und es muss Anlass sein, das Problem aktiver anzugehen. Die Behörden müssen die bestehenden Vorschriften umsetzen, um die Verbraucher und insbesondere die Schutzbedürftigen unter ihnen vor solchen Praktiken zu bewahren.

Die Verbraucher müssen in die Lage versetzt werden, diese Praktiken zu erkennen und ihnen aus dem Weg zu gehen. Und es muss schnellere, einfachere und kostengünstigere Online- und Offline-Verfahren zur Beilegung von Streitigkeiten mit Unternehmen geben. Die Kommission wird prüfen, inwieweit sich das Verbrauchervertrauen in grenzübergreifende Rechtsgeschäfte mittels einer strengeren Umsetzung stärken ließe. Hierzu wird sie sich dieses Jahr in einem Bericht über die Anwendung der Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken äußern.

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