Diese sei besorgniserregend und zeige die Notwendigkeit Überwachung und Aufklärung auf EU-Ebene seien, so das Fazit der Abgeordneten im Innenausschuss des EU-Parlaments anlässlich der Präsentation des EU-Drogenbericht 2011.
Europa müsse seine Drogenpolitik an die Herausforderungen des nächsten Jahrzehnts anpassen, erklärte der Direktor der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht, Wolfgang Götz, während der Vorstellung des Berichts zum Drogenkonsum in Europa. Der Bericht bestätigt den jüngsten Trend: statt "traditioneller Drogen" wie Kokain, Cannabis und Opiaten würden immer mehr synthetische Drogen konsumiert.
"Der zunehmende Einsatz von nicht oder kaum kontrollierten, psychoaktiven Substanzen ... ist äußerst besorgniserregend", erklärte der Vorsitzende des Innenausschusses, der spanische Sozialdemokrat López Aguilar. Junge Menschen müssten in Zukunft besser über die Gefahren dieser Drogen informiert werden.
Rasanter Wandel beim Drogenkonsum. Synthetische Drogen wie Ecstasy und Amphetamin werden in Europa aus importierten Vorprodukten illegal hergestellt. Rund 11 Millionen Europäer (3,2% der europäischen Erwachsenen) haben bereits Ecstasy probiert und rund 12,5 Millionen (3,8%) haben ein oder mehrmals Amphetamine genommen. "Die schnelllebige und vernetzte Welt in der wir leben, spiegelt sich im schnelllebigen und vernetzten Drogenmarkt wieder", sagte Götz.
Und permanent erscheinen neue Drogen auf dem illegalen Markt. Im vergangenen Jahr identifizierten Behörden in der EU eine Rekordzahl von 41 neuen Drogen, im Vorjahr waren nur 24 Neuzugänge registriert worden. Immer mehr dieser Drogen seien über das Internet erhältlich und hätten sich rasch in vielen Mitgliedstaaten ausgebreitet.
Cannabis rückläufig, Kokain stagniert. Cannabis ist nach wie vor Europas am häufigsten konsumierte, illegale Droge, doch dem Bericht zufolge nimmt der Konsum unter jungen Menschen stetig ab. Ein Auslöser dafür könnte der Rückgang beim Tabakkonsum und der Siegeszug neuer Modedrogen sein. Rund 78 Millionen Erwachsene in der EU, fast ein Viertel der erwachsenen Gesamtbevölkerung, haben bereits Cannabis probiert. Vor allem junge Männer werden häufig zu regelmäßigen Nutzern.
Der Konsum von Kokain habe vermutlich ebenfalls seinen Höhepunkt erreicht, schreiben die Forscher. Jüngste Umfragen zeigen Rückgänge in Westeuropa, dem wichtigsten Markt für Kokain in der EU. Bei Preisen von 50 bis 80 Euro pro Gramm könnte der regelmäßige Konsum in Krisenzeiten für viele Menschen schlicht zu teuer werden, mutmaßen die Autoren des Berichts. Rund 14,5 Millionen Menschen haben bisher (4,3% der europäischen Erwachsenen) Kokain probiert.
Koordiniert gegen Kriminalität. Bei der Drogenpolitik, die weitestgehend in nationaler Verantwortung liegt, herrschen zwischen den EU-Staaten noch immer große Unterschiede. Fortschritte gibt es aber bei der Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität.
Durch den Vertrag von Lissabon hat auch die EU neue Werkzeuge im Kampf gegen den Drogenhandel. Darüber hinaus hat die EU-Kommission schärfere Regeln zur Bekämpfung neuer Drogen und ihrer Vorprodukte angekündigt. So soll auch die Beschlagnahmung von Einnahmen aus dem Drogenhandel vereinfacht werden.
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- EU-Dorgenbericht 2011, deutsch, 128 S. pdf.
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